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Irreführende Zählweise Teil 1: Geimpfte versus Ungeimpfte bei Neuinfektionen / Inzidenz

Jens Spahn: "Wenn wir geschützte Menschen genauso testen wie ungeschützte, dann hört diese Pandemie nie auf." Geimpfte und Ungeimpfte werden zukünftig mit ungleichen Maß verglichen. Ein Vergleich wird so irreführend.


Bereits die bisherigen methodischen Unzulänglichkeiten haben zu unsystematisch erfassten und damit zu unbrauchbaren Datensätzen bei der Inzidenz-Erhebung beigetragen.


Jetzt werden neue Zählweisen eingeführt, die jeden Vergleich unmöglich machen. Führt man unter diesen Voraussetzungen den Vergleich doch, ist dieser als irreführend einzustufen.


Irreführende Zählweise: Unterschiedliche Testung Geimpft - Ungeimpft


Geimpfte werden aufgrund der Corona Regelungen fast nirgendwo mehr getestet. Das allein würde bereits ausreichen um einen wissenschaftlich korrekten Vergleich zwischen Geimpften und Ungeimpften unmöglich zu machen. Denn ein seriöser Vergleich würde ein repräsentatives Testen mit gleicher Stichprobenziehung und gleicher Testanzahl erfordern. Vor allem die gleiche Testanzahl spielt eine entscheidende Rolle, da bei mehr Tests auch mit mehr Testpositiven zu rechnen ist. Anders ausgedrückt: Wo nicht getestet wird, kann man auch nichts finden.


Die 3G Regel (Zutritt nur wenn Geimpft, Genesen, Getestet) am Beispiel eines Ehepaares. Die Ehefrau ist geimpft, der Ehemann ungeimpft.

  • Friseur: Der Ehemann wird getestet, die Ehefrau nicht

  • Fitnessstudio: Der Ehemann wird getestet, die Ehefrau nicht

  • Restaurant: Der Ehemann wird getestet, die Ehefrau nicht

  • Besuch von Opa/Oma im Altenheim: Der Ehemann wird getestet, die Ehefrau nicht

  • Urlaub Ausreise/Einreise: Der Ehemann wird getestet, die Ehefrau nicht

  • Flugzeug: Der Ehemann wird getestet, die Ehefrau nicht

  • DB demnächst: Der Ehemann wird getestet, die Ehefrau nicht

  • usw.

Durch die Anzahl der Testungen kommt es zum einen zu mehr aufgedeckten tatsächlichen Covid Fällen. Es kommt aber auch zu mehr falsch positiven Ergebnissen.


Jens Spahn bei "Hart aber Fair" am 30.08.21

"Wenn wir geschützte Menschen genauso testen wie ungeschützte, dann hört diese Pandemie nie auf."

Youtube Tom Bartl, 2.9.21 https://www.youtube.com/watch?v=00OVVn8XZew


Jens Spahn gibt mit diesem Statement zum einen zu, dass Geimpfte sich infizieren und damit zur Inzidenz entscheidend beitragen können. Nur wenn man diese Gruppe der Geimpften nicht mehr erfasst, kann die Pandemie zu Ende gehen.


Zum anderen kündigt Spahn eine Zählweise an, die jeden Vergleich zwischen Geimpften und Ungeimpften ad absurdum führt.


Jens Spahn in einem Welt-Interview:

"Ich möchte nicht, dass wir Geimpfte regelhaft testen. Das ist einfach nicht notwendig. Am Ende messen wir dann Inzidenzen von geschützten Menschen, die keinen Aussagewert haben, mit denen wir aber dann nie aus dieser Pandemie kommen"

https://www.welt.de/politik/deutschland/article233444978/Jens-Spahn-Dann-messen-wir-Inzidenzen-die-keinen-Aussagewert-haben.html

Spahn gibt hierbei zu, dass die Testung auch sogenannte asymptomatische Infzierte erfassen kann, die zwar als Neuinfektion gelten, aber nicht die Krankenhäuser belasten. Asymptomatische gibt es aber auch bei Ungeimpften in hoher Zahl. Warum diese erfasst werden sollen, Geimpfte aber nicht, erschließt sich nicht. Zudem übersieht diese Auffassung, dass infizierte Geimpfte, die nicht getestet werden, ganz erheblich zu weiteren Neuinfektionen beitragen können.


Spahn gibt damit auch zu, dass das bisherige Testungsverfahren (welches für Geimpfte und Ungeimpfte bei hoher Testungszahl bisher gleich war) ebenso zu einer ewig währenden Pandemie beitragen würde.


Erst das Stoppen der Testungen, in diesem Fall der Geimpften, bringt die Inzidenzzahlen nach unten. Es sind die Ungeimpften, die nun mit hohen Inzidenzzahlen für alle zahlenmäßig sichtbar, zum verantwortlichen Pandemietreiber auserkoren werden sollen.


Wenn Gesundheitsminister Jens Spahn nun von einer "Pandemie der Ungeimpften" spricht und darauf verweist, dass die Ungeimpften 10 - 12x häufiger als die Geimpften positiv getestet werden, wirkt das wie ein Hohn.

Die Geimpften werden erst gar nicht getestet, die Ungeimpften bei fast jeder Gelegenheit.


Irreführende Zählweise:

Separate Inzidenz für Geimpfte und Ungeimpfte bei ungleichen Bedingungen


Ein weiterer Trick ist es, getrennt Inzidenzen für Geimpfte und Ungeimpfte zu berechnen. Da Geimpfte fast nicht getestet werden, kommen hier zwangsläufig sehr niedrige Inzidenzen heraus. Und umgekehrt: Wenn Ungeimpfte noch stärker als früher bei jeder kleinen Gelegenheit getestet werden, führt dies noch mehr als früher zu höheren Werten.


Wie das aussehen kann, zeigt das Bayerische Gesundheitsministerium:


Bayerisches Gesundheitsministerium mit neuer 7-Tages-Inzidenz Geimpfte/Ungeimpfte in Bayern

https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm#inzidenzgeimpft
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm#inzidenzgeimpft

Tages-Inzidenz Geimpfte / Ungeimpfte in Bayern

Ungeimpfte: 158,75

Geimpfte: 11,27


Das Bayerische Gesundheitsministerium weist bereits am 01.09.21 die Inzidenz getrennt nach Geimpfte / Ungeimpfte aus. Die Zahlen scheinen deutlich. Die berechnete Inzidenz von Ungeimpfte soll 15 mal höher sein als die der Geimpften.


Doch um die Zulässigkeit dieses Vergleich zu bewerten, müssen folgende Fragen genauestens geklärt werden;


Wie viele Testfälle sind bei den Geimpften eingegangen?

Wieviele Testungen sind bei den Ungeimpften eingegangen?

Wo und wie vergleichbar wurden die Testungen erhoben?

Mit welchen PCR Ct-Wert wurden die Testungen bei Geimpften durchgeführt?

Mit welchen PCR Ct-Wert wurden sie bei Ungeimpften durchgeführt?

Wieviele von den Geimpften hatten Symptome?

Wieviele der Ungeimpften hatten Symptome?


Nur wenn für alle Fragen für Geimpfte und Ungeimpfte gleich beantwortet werden können und gleiche Voraussetzungen vorliegen, ist ein Vergleich zulässig.


Transparenztest Resumée


Es lagen bisher schon grundlegende Versäumnisse für eine wissenschaftsmethodisch saubere Datenerhebung vor. So wurde die Inzidenz zu keiner Zeit auch nur annähernd repräsentativ erhoben. Nicht einmal die Anzahl der Testungen wurde konstant gehalten, so dass es bis heute bereits hier zu stark verzerrten Darstellungen gekommen ist


Jetzt aber gehen die manipulativen Eingriffe deutlich zu weit.

  1. Unterschiedliche Testung von Geimpften zu Ungeimpften

  2. Getrennte Berechnung der Inzidenz für Geimpfte und Ungeimpfte

  3. Unterschiedliche Zählweise Geimpft zu Ungeimpft bei Fehlen von Symptomen

  4. Voraussichtlich unterschiedliche PCR Ct Auswertung Geimpft zu Ungeimpft analog der Vorgehensweise der US CDC

In diesem Beitrag sind wir auf die extrem unterschiedliche Testung und Darstellung von Punkt 1 und 2 eingegangen.


Punkt 3 und 4 werden wir aufgrund des Umfangs und Bedeutung gesondert in einen Folgebeitrag demnächst darstellen.


Es darf nicht übersehen werden, dass alle unterschiedlichen Verfahren und Zählweisen systematisch zu verzerrenden Ergebnissen bei Neuinfektions-, Krankenhaus- und Todesfällen führen. Diese Verzerrungen wirken sich maßgeblich auf Grundrechtseinschnitte aus und führen zur Stigmatisierung und Ausgrenzung einer Bevölkerungsgruppe.

  • Warum werden Geimpfte nicht in gleicher Weise getestet wie Ungeimpfte, insbesondere wenn Forschungsdaten vorliegen, dass Geimpfte vergleichbar zu Ungeimpften ansteckend sein können?

  • Warum wird die Inzidenz von Geimpften und Ungeimpften separat ermittelt, insbesondere wenn unverhältnismäßig wenig Testungen von Geimpften vorliegen und Ungeimpfte sich bei jeder Gelegenheit testen lassen müssen?

  • Warum wird bis heute nicht repräsentativ getestet, mit repräsentativer Stichprobenziehung und mit gleichen Testzahlen?

  • Warum erfolgt kein systematischer Abgleich von PCR Testergebnissen und klinischen Covid Symptomen bei Geimpften und Ungeimpften in gleicher Weise?

  • Warum wird kein systematischer Abgleich von PCR Testergebnissen und klinischen Covid Symptomen auch bei Todesdiagnose durchgeführt (trotz WHO Empfehlung nicht erfüllt)

  • Warum limitiert man zeitlich nicht eindeutig die Zuordnung zwischen Erkrankung (Wiedergesundeten) und Todesdiagnose (Zählweise)?

  • Warum werden nicht systematisch Obduktionen (zumindest repräsentative Stichproben) zur Validierung und zum Erkenntnisgewinn für Behandlungsmaßnahmen von zukünftigen Fällen veranlasst?

 

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Quellen

  • https://www.welt.de/politik/deutschland/article233444978/Jens-Spahn-Dann-messen-wir-Inzidenzen-die-keinen-Aussagewert-haben.html

  • https://www.youtube.com/watch?v=00OVVn8XZew

  • https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/karte_coronavirus/index.htm#inzidenzgeimpft

  • https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Wirksamkeit.html

 







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