Nach dem renommierten Epidemiologen Prof. Klaus Stöhr wird die Situation bei SARS-CoV-2 bald der anderer endemischer (einheimischer) Atemwegserkrankungen ähneln. Außer für die Influenza (Grippe) gebe es keine Impfungen. Stöhr geht davon aus, dass SARS-CoV2 immer weiter zirkulieren wird. Saisonal mal mehr in der nördlichen, dann wieder in der südlichen Hemisphäre. In den wärmeren Äquatorialregionen werden klimabedingt Covid Erkrankungen auf niedrigen Niveau verlaufen.
Auf Twitter beantwortete er die grundlegende Frage:
"Warum müssen aus epidemiologischer Sicht die entzogenen Rechte sehr bald wieder zurückgegeben werden: und zwar nicht nur an die Geimpften/Genesenen sondern an alle?"
Quelle 1,2
Prof. Klaus Stöhr ist nicht irgendwer. Während seiner 15 jährigen Tätigkeit bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leitete er u.a. das "Globale Influenza Forschungsprogramm" und war "SARS Forschungskoordinator". Von 2007 bis 2017 arbeitete er für Novartis in der Impfstoffentwicklung. Er ist also garantiert kein prinzipieller Impfgegner.
Mittlerweile koordiniert Stöhr auch die Arbeitsgruppe der Initiative "Corona-Strategie", in der u.a. Prof. Matthias Schrappe (ehemaliges Mitglied des Gesundheitsausschusses des Bundestages), Prof. Gerd Antes (Medizinstatistiker, Prof. Gerd Glaeske (ehemaliges Mitglied des Gesundheitsausschusses des Bundestages) Mitglieder sind.
Quelle 3,4: Corona Strategie https://covid-strategie.de/wie-endet-die-pandemie/
Der deutsche Epidemiologe Stöhr ist also hochspezifisch vom Fach und in Sachen Corona als Experte der ersten Wahl unterwegs. Warum seine Expertise bisher nicht von den Regierungsverantwortlichen genutzt wurde, bleibt rätselhaft. Auch die Medien haben bisher eher einen Bogen um ihn herum gemacht und seine Stellungsnahmen auffallend wenig publiziert.
Warum werden Experten wie Klaus Stöhr von der Regierung nicht zu Rate gezogen?
Der Journalist Boris Reitschuster fragte mehrfach u.a. am 21. Januar 2021 die Bundeskanzlerin bei einen ihrer seltenen Auftritte auf der Bundespressekonferenz, warum andere Experten (wie etwa Prof. Krause oder Prof. Stöhr) bisher nicht oder zu wenig angehört wurden. Er bekam wie so oft keine vernünftige Antwort. Bzgl. Prof. Krause antwortete die Bundeskanzlerin sogar, er wäre bei den Beratungen als Sachverständiger hinzugezogen worden. Was sie dabei verschwieg, war, dass Krause nur zu einer speziellen Softwarefrage Stellung beziehen sollte. Als Epidemiologe wurde er jedoch nicht berücksichtigt oder angehört. Ebenso andere Kritiker nicht. So kann Transparenz eben auch gehen. Formal war die Aussage im ersten Moment richtig, inhaltlich war sie aufgrund des Verschweigens eines wichtigen Details wenig transparent.
Quelle 5,6
"Viren werden weiter zirkulieren"
Zurück zu Prof. Stöhr und dessen bisher viel zu wenig berücksichtigter Expertise:
Warum geht Klaus Stöhr davon aus, dass Viren weiter zirkulieren werden?
"Weil Immunität nach Impfung oder Infektion nicht 100% schützt vor Reinfektion und Ausscheidung. Mit anderen Worten: es wird keine "Herdenimmunität" im klassischen Sinn geben: auch wenn alle "immun" sind, können sich einige doch noch infizieren. Es gibt wie bei den aller, allermeisten anderen Infektionserkrankungen leider auch keine sterile Immunität nach SARS-CoV-2 Impfung oder Infektion."
Quelle 7,8
Damit steht Klaus Stöhr nicht alleine da. Viele andere Wissenschaftler und Virologen sehen das ähnlich. Auch Prof. Hendrik Streeck (Unterstützer der Initiative Corona-Strategie) hat sich diesbezüglich bereits 2020 klar geäußert, dass das SARS-CoV 2 Virus voraussichtlich endemisch werden wird. Klartext: Wir werden das Virus nicht wieder los. Wir werden damit leben müssen.
Herdenimmunität unrealistisch
Es gibt also in Deutschland renommierte Experten und Virologen, die das Ziel Herdenimmunität für unrealistisch halten. Eine sogenannte sterile Immunität schließen sie aus. Wer geimpft ist, kann sich wieder infizieren. Wer geimpft ist, kann irgendwann dann auch wieder andere anstecken.
Was folgt aus dieser Argumentationslogik dieser Experten: Reaktionsfreudige Viren von Atemwegserkrankungen werden sich ständig ändern und ihrem Wirt fortlaufend anpassen. Es wird im Winter 2022 somit ein ganz normaler alltäglicher Abwehrkampf unseres Immunsystems (von Geimpften und Ungeimpften) geben - nun auch gegen diese neue Virusvariante.
Das Ziel ZeroCovid, NullCoVid oder Herdenimmunität ist so kaum haltbar und führt nur zu vermeidbaren Kollateralschäden.
Die Regierung scheint sich dagegen immer noch an der Vision "Herdenimmunität" festzuklammern. Merkels Aussage "wir werden so lange Maske tragen, bis wir alle geimpft sind" macht nur Sinn, wenn man von einer sterilen Immunität ausgeht. Gleiches gilt für die 3. Impfung, halb oder ganzjährige 4. oder X. Auffrischungsimpfung - So lange nachimpfen, bis wir alle irgendwann immun sind?
Auch der mutmaßliche virologische Hauptberater der Regierung Christian Drosten scheint offensichtlich von einer sterilen Immunität auszugehen. Oder wie kann man sich sonst erklären, dass er bei einem Interview für das Schweizer Magazin Republik, die Journalisten folgendes festhalten:
„Wir betreten das Büro, hinter seinem Schreibtisch erhebt sich Professor Drosten und sagt, wir könnten gerne die Masken abnehmen, er sei schon zweimal geimpft.“
Quelle 9,10: Berliner Zeitung, "Wirbel um Christian Drosten: Keine Masken nötig, es sei schon zweimal geimpft, Interview vom 8.6.21 mit dem Schweizer Magazin Republik
Wie essentiell ist Herdenimmunität wirklich?
Nach Klaus Stöhr kann zwar sichere bzw. sterile Immunität nicht erzielt werden. Stöhr betont aber:
"Wichtig: die Reinfektionen werden viel, viel milder verlaufen als nach Erstinfektion; in allen Altersgruppen. Falls neue Varianten auftreten, kann es durch den verminderten Immunschutz aus vorherigen Infektionen zu einem "Coronajahr" mit vermehrten Fällen kommen (ähnlich wie bei der Influenza). Die Impfempfehlungen wird man aber auch praktischen Gründen solchen Schwankungen nicht anpassen können".
"Ob ab 2022 überhaupt noch eine Impfung notwendig sein wird, hängt davon ab, wie schwer Reinfektionen bei den Älteren verlaufen: falls vergleichbar mit den anderen 4 endemischen Coronaviren: keine Impfung mehr. Falls wie bei Influenza: nur die Älteren".
Welche Rolle spielen die Kinder?
Interessant ist vor allem wie Klaus Stöhr die Situation für die Kinder einschätzt:
"Bei den jährlich ca. 100 Mio neugeborenen Kindern verläuft die Erstinfektion mit SARS-CoV-2 mild oder asymptomatisch im Kindersalter so wie jetzt auch bei den anderen 4 endemischen Coronaviren. Alle ca. 5-10 Jahre erfolgt eine Reinfektion mit Auffrischung des Immunschutzes."
"Langfristig: weil die Situation bald der anderer endemischer Atemwegserkrankungen ähneln wird: es gibt außer für die Influenza keine Impfungen. Es gibt auch keine Restriktionen im Alltag."
Quelle 11,12
Transparenztest Resumée
Folgt man der Argumentationslogik und Prof. Stöhr und anderen Experten kennen wir die Situation bereits. Es wird wie bei den anderen Viren von Atemwegserkrankungen sein. Allen voran wie bei Influenza, bei der eine Impfung aufgrund jahrzehntelanger Forschungsarbeit zur Verfügung steht, wenngleich sie fortlaufend angepasst werden muss. Wie wirksam diese Impfungen dann wirklich sind, wird man wie der Influenza immer erst im Nachhinein wissenschaftlich fundiert beurteilen können. Solide empirische Vorgehensweise eben - und nicht Simulation oder Modellierung gesteuerte Hochrechnungen.
Die Quintessenz wäre demnach: Wer sich impfen lassen will, kann sich impfen lassen. Und ist dann im günstigen Fall für eine Zeitlang immun oder zumindest weniger gefährdet in Falle einer Ansteckung. Wer nicht will, macht es dann eben nicht. Infizieren und anstecken können sich demnach beide Gruppen.
Ob es eine neuartige noch nicht ausreichend erprobte mRNA Impfung sein muss, ist eine ganz andere Frage. Das muss die Forschung erst noch beantworten.
Zur Erinnerung: Wir befinden uns in der Phase-IV-Studie im Zulassungsverfahren. Es gibt noch keinen offiziell zugelassenen Covid 19 Impfstoff. Entweder es sind Notzulassungen (wie etwa in Großbritannien) oder bedingte Zulassungen wie etwa für Biontech/Pfizer oder Astrazeneca in der EU. Für letztere stehen die finalen Evaluationsberichte im Anschluss der Phase-IV-Studien erst noch aus. Mit ihnen ist Ende 2022 bzw. Ende 2023 zu rechnen.
Bis dahin nehmen alle Impfwilligen ohne Bezahlung an diesen Phase-IV-Studien teil.
Schon aus diesem Grunde scheint die Argumentationslogik und die daraus folgenden Rückschlüsse für ein Pandemie-Management von Prof. Klaus Stöhr und der Initiative Corona-Strategie als durch moderater und vernünftiger Weg aus der Pandemie.
Unsere Transparenztest Fragen zum Abschluss:
Warum wird die Corona Strategie nicht im breiten Expertenkreis öffentlich diskutiert?
Warum wurden verschiedene bestehende Expertengruppen wie z.B. die Arbeitsgruppe "Corona Strategie" um Prof. Klaus Stöhr, Prof. Matthias Schrappe u.a., aber auch von anderen Expertengruppen, nicht hinreichend beratend hinzugezogen?
Welche wissenschaftlichen Studien können die derzeitigen Entscheidungsträger aus Politik, nachgeordneten Behörden und beratendes Umfeld vorlegen, dass eine sterile Immunität gegenüber SARS CoV 2 sicher möglich ist?
Welche wissenschaftlichen Studien können die Entscheidungsträger vorlegen, dass das Risiko-Nutzen-Verhältnis bei der Impfung insbesondere bei Babies oder Kindern eindeutig zugunsten der Impfung ausfällt?
Welche wissenschaftlichen Studien, die gegen ein Durchimpfen aufgrund eines ungünstigen Risiken-Nutzen-Verhältnis sprechen, wurden in welchem Umfang und mit welcher Begründung berücksichtigt bzw. nicht berücksichtigt?
Inwiefern werden bei einer solchen Bewertung die bisher gemeldeten Verdachtsfälle für Impf-Nebenwirkungen, die der WHO oder EMA für ihr Monitoring gemeldet werden, berücksichtigt? Inwiefern werden die gemeldeten schweren Nebenwirkungen entsprechend nachgeprüft?
Wie sieht die Bewertung für das Risiko-Nutzen-Verhältnis für die Covid 19 Impfung aus, wenn eine sterile Immunität nicht erreichbar ist?
Warum werden solche essentiellen Fragen nicht in den Parlamenten der Länder und des Bundes umfassend erörtert?
Warum stellen so wenig Abgeordnete des Bundestages und der 16 Landtage im Sinne der 83 Millionen Bürger, die sie vertreten, so wenig konkrete Anfragen zur Klärung des Risiken-Nutzen-Aspekte der Covid 19 Impfung bzw. der Pandemie-Strategie?
Warum fordern die großen Medien nicht die breite öffentliche Klärung solcher Risiken-Nutzen-Verhältnisse wie zur Herdenimmunität im Sinne aller Bürger?
Ohne Sie geht es nicht!
Unser Ziel ist es uns alle für mehr Transparenz und Evidenz zu sensibilisieren.
Wir Bürger haben ein unabdingbares Recht darauf zu erfahren, was wann wie und aus welchen Gründen - ohne unsere Zustimmung - entschieden wird. Da selten die Informationen vollständig und nachvollziehbar gegeben werden, müssen wir wach bleiben und nachfragen.
Stärken Sie uns mit einem kleinen Beitrag den Rücken, damit wir mit Ihrer Unterstützung dies von den Verantwortlichen einfordern können.
Wir danken Ihnen hierfür herzlich an dieser Stelle, da wir aus Gründen des Datenschutzes auf Spenden nicht antworten dürfen.
Hier klicken
Quellen:
Twitter, Tweet: Warum müssen aus epidemiologischer Sicht die entzogenen Rechte sehr bald wieder zurück gegeben werden
Corona Strategie www.covid-strategie.de
Reitschuster: Harter Corona-Kurs ist politische Entscheidung
https://reitschuster.de/post/merkel-harter-corona-kurs-ist-politische-entscheidung/
Twitter, Herdenimmunität bei der Impfung spielt bei Atemwegsinfektionen keine Rolle
Berliner Zeitung, "Wirbel um Christian Drosten: Keine Masken nötig, es sei schon zweimal geimpft, Interview vom 8.6.21 mit dem Schweizer Magazin Republik
Twitter, Tweet: Falls vergleichbar mit den anderen 4 endemischen Coronaviren: keine Impfung mehr. Falls wie bei Influenza: nur die Älteren.
Bình luận